Und mit einem Schmunzeln im Gesicht hat er es mit den Fans gesungen. Am Ostersonntag stand er erstmals seit August wieder in der Startformation des VfL. Damals in Rostock endete die Partie wie Sonntag ebenfalls torlos. Doch am 8. August 2011 sah er die Gelb-Rote Karte und enttäuschte, diesmal spielte er durch und überzeugte.
So richtig freuen konnte er sich nach dem Remis jedoch nicht. „Der Ärger überwiegt, wir wollten unbedingt gewinnen, haben dabei aber die Big Points einfach liegen gelassen.“ Und dann drückte der Routinier den Finger in die Wunde. „Unser Manko ist derzeit: Wir machen einfach keine Tore. Irgendwann muss man doch einmal aus so vielen herausgespielten Chancen Kapital schlagen!“
Der Linksfuß lebt derzeit nach außen hin nur in der Gegenwart. Verständlich, die Vergangenheit war in den letzten zwei Jahren ein bitteres Kapitel, die Zukunft ist ungewiss. Fünf Monate fiel Philipp Bönig wegen einer Schambeinentzündung aus, sechs Monate wegen einer Ellbogenverletzung und weitere sechs Monate wegen eines Bruchs des Kreuzbeins. Das sind 17 Monate ohne Ballberührung! Erst am 20. März – an seinem 32. Geburtstag – verriet Bönig RevierSport: „Es hat zwei Jahre gedauert, aber ich bin wieder gesund.“
Des einen Leid, des anderen Freud: Als Faton Toski am Freitag signalisierte, dass er wegen einer Schambeinentzündung nicht auflaufen kann, schlug Bönigs Stunde. „Ich hatte monatelang die gleiche Verletzung. Das sind schlimme Schmerzen. Das tut mir richtig leid für ihn. Und während Toski nach dem Spiel signalisierte, dass er auch in Aachen nicht zur Verfügung steht, erklärte Bönig: „Ich habe im Regionalliga-Team schon vor zwei, drei Wochen zwei Spiele über 90 Minuten innerhalb von nur drei Tagen überstanden. Ich denke, das schaffe ich.“
Zukunftsfragen kann und will er derzeit nicht beantworten. Fakt ist: Sein Vertrag läuft zum Saisonende aus und noch ist unklar, ob der VfL sich die Dienste des Routiniers noch für ein weiteres Jahr sichern möchte. Die Fans jedenfalls würden sich zum Großteil dafür stark machen. Denn der symphatische Bayer besitzt immer noch einen enormen Stellenwert im VfL-Kader. Doch nur zwei Einsätze in 29 Spielen sind eine Tatsache, die die handelnden Personen sicher in die Entscheidung mit einbeziehen werden. Die Chance auf einen neuen Vertrag dürften derzeit „fifty-fifty“ stehen. Schon in Aachen besteht die Chance für Bönig, weitere Prozentpunkte zu sammeln.